Die Schulter: Eine einzigartige Konstruktion

Das Schultergelenk ist ein "muskelgeführtes" Gelenk, d. h. die Gelenkverbindung besteht überwiegend aus Muskulatur, es gibt nur eine knöcherne Verbindung zum Brustkorb über das Schlüsselbein. In Relation zur täglichen Beanspruchung hat das Schultergelenk nur einen schwach ausgeprägten und weiten Kapsel-Bandapparat. Das erlaubt zwar eine enorme Beweglichkeit in allen Achsen des Raumes, allerdings ist diese einzigartige Konstruktion auch anfälliger für Verletzungen, vor allem für Instabilitäten. Andere Gelenke - etwa die Hüfte - sind wesentlich stärker durch die knöcherne Formgebung, Kapsel und Bänder stabilisiert.

Beweglich, aber empfindlich

Sport ist (normalerweise) gesund, Sport kann aber auch auf die Knochen und Gelenke gehen. Eines der am stärksten gefährdeten Gelenke ist das Schultergelenk. Stürze beim Radfahren, Skaten, Alpinskilauf, Handball oder Eishockey sind typische "Schulterkiller". Diese reichen von noch eher harmlosen Reizungen im Bereich der Muskelansätze über schmerzhafte Verrenkungen mit Muskel-, Kapsel-, Bänder- und Sehnenrissen bis hin zu Abrissen knöcherner Vorsprünge.

Neben direkter Krafteinwirkung, z. B. beim Sturz auf den gestreckten Arm, sind Schulterprobleme häufig auf chronische Überbeanspruchung zurückzuführen. Etwa ab dem 35. Lebensjahr können erste Abnutzungserscheinungen auftreten. Wird die Schulter dann schlagartig überbeansprucht - etwa durch einen Sturz beim Skilaufen – kann es zu Verrenkungen (Luxationen), knöchernen Läsionen oder Band- bzw. Sehnenläsionen kommen.

Behandlungsschwerpunkte